Wegen Bahnstreik: Mann geht zu Fuß nach Sylt

Ein Autozug auf dem Hindenburgdamm ist in Richtung Sylt unterwegs

Ein Autozug auf dem Hindenburgdamm ist in Richtung Sylt unterwegs

Foto: picture alliance / dpa
Von: Natasha Altendorf

Emmelsbüll/Sylt - Wenn die Bahn streikt, gehe ich halt zu Fuß ...

Das dachte sich wohl ein Mann (31), der am Montagnachmittag während des bundesweiten Verkehrsstreiks die Beine in die Hand nahm und sich auf den Weg vom Festland auf die Insel der Reichen und Schönen gemacht hat.

Gegen 16:30 Uhr wurde die Polizei über Personen im Gleis informiert. Die Beamten haben dann bei Emmelsbüll (Nordfriesland) den 31-Jährigen angetroffen.

Auf Nachfrage der Polizisten antwortete der Fußgänger, dass keine Züge nach Sylt gefahren seien und er deshalb über den Hindenburgdamm 11,3 Kilometer nach Westerland laufen wollte, wo er wohne.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bestreikte am Montag den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr.

Nur für Einsatzkräfte für den Ernstfall

Der Hindenburgdamm ist im Besitz der Deutschen Bahn. Er wird an beiden Seiten mit Gattern und „Betreten verboten“-Schildern abgesperrt. Nur Feuerwehr, Rettungskräfte oder die Bundespolizei dürfen den Damm betreten. Der feste Rettungsweg neben den Gleisen soll im Ernstfall dazu dienen, auf die Insel zu kommen, wenn der Bahnverkehr lahm liegt.

Der Mann musste die Gleise mit den Beamten verlassen. Hätte ein Zug seinetwegen eine Notbremsung durchführen müssen, wäre dies ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr und ein Straftatbestand gewesen. Dies kann je nach Verurteilung zu einer Haftstrafe führen.

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