Olympische Spiele: Kanzler Nehammer fliegt nicht nach Peking

Karl Nehammer
Wegen der strengen Corona-Maßnahmen mache eine Reise nach China keinen Sinn. Es sei kein politischer Boykott.

Aus Österreich werden keine hochrangigen Politiker zu den Olympischen Winterspielen nach China reisen.

Das hat der neue Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Interview der Tageszeitung Welt angekündigt. „Das ist aber kein diplomatischer Protest oder Boykott, sondern einzig der Tatsache geschuldet, dass die Covid-Auflagen in China zu Recht sehr hoch sind“, erklärte Nehammer.

Aufgrund der Corona-Pandemie könnten Politiker dort nicht mit den Sportlern ihres Landes persönlich zusammentreffen. Es bringe also nichts, wenn Politiker oder Diplomaten aus Österreich nach China reisten, um dort per Videokonferenz mit den Sportlern und Sportlerinnen des Landes zu sprechen.

„Da treffe ich mich lieber persönlich mit unseren Athleten in Wien. Wir sind gegen eine Politisierung der Spiele und stimmen uns in der EU ab“, sagte Nehammer weiter.

Der neue deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Ende vergangener Woche gesagt, er habe noch keine Entscheidung über einen möglichen diplomatischen Boykott der Winterspiele getroffen.

Länder wie Kanada und Großbritannien haben sich dagegen einer US-Initiative angeschlossen. Sie sieht vor, keine Regierungsvertreter vom 4. bis 20. Februar 2022 nach Peking zu entsenden.

China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Drohungen gegen Taiwan in der Kritik.

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