Von Stefan Peter
Ist die BVG auf dem Nostalgie-Trip? Zwei Buslinien zum Flughafen BER fahren ein Terminal an, das seit mehr als zwei Jahren nicht mehr in Betrieb ist.
Das alte Empfangsgebäude aus DDR-Zeiten in Schönefeld wurde mit Eröffnung des BER im Herbst 2020 zum Terminal 5, aber wegen Corona gleich wieder stillgelegt. Ende 2022 fiel der Beschluss, es nicht wieder in Betrieb zu nehmen. Was die BVG offenkundig nicht weiter stört: Die Buslinien X7 (ab U-Bahnhof Rudow) und X71 (ab U-Bahnhof Alt-Mariendorf) fahren auf ihrer Strecke zum BER extra einen Umweg, um am leer stehenden Terminal 5 zu halten.
Ein Sprecher der BVG gibt zu: „Die Anzahl der Ein- und Aussteiger ist natürlich nicht so groß“. Warum mitunter überhaupt ein paar Fahrgäste an der Haltestelle „Flughafen BER – Terminal 5“ stehen, liegt an der aktuell schlechten BER-Anbindung durch die Deutsche Bahn. Wegen Bauarbeiten verkehren mehrere Regionalzüge nicht bis zum Terminal 1-2, sondern nur bis zum Terminal 5.
Doch zum Jahresende ist zumindest mit dem Umweg für den Express-Bus Schluss – ab 10. Dezember sollen X7 und X71 nicht mehr über das Terminal 5 verkehren. „Die Linien werden zukünftig ab der Waltersdorfer Chaussee über die Anschlussstelle Schönefeld-Nord auf die BAB 113 auf- und über die Schönefelder Allee zum BER fahren. Das spart Fahrzeit“, so ein BVG-Sprecher. Und: Beide Linien halten dann an der Liselotte-Berger-Straße, ermöglichen Einwohnern dieses Wohngebiets erstmals eine Direktverbindung zum Flughafen.
„Diese Entscheidung ist vollkommen richtig“, so der Neuköllner CDU-Abgeordnete Christopher Förster (37). „Wir brauchen den Halt am alten Terminal 5 für die Express-Busse nicht mehr, dafür wird das Frauenviertel angefahren.“