Seine Geschichte hat Asib Malekzada der „Bild“ erzählt - und auch den kleinen Kniff, mit dem er es durch einen Trick durch eine Kontrolle der Taliban geschafft hat. Der Projektmanager aus Kassel, der seit seinem zehnten Lebensjahr in Deutschland lebt und auch einen deutschen Pass hat, saß nach der Rückeroberung von Afghanistan in seinem früheren Heimatland Afghanistan fest.
Sein Problem: Seine Verlobte, die er im Oktober heiraten möchte, hat keinen deutschen Pass und sie hatte auch noch kein Visum. Zurücklassen wollte er seine zukünftige Frau nicht, er selbst hätte ausgeflogen werden können. „Ich bin wütend. Seit ich 16 bin, engagiere ich mich in Deutschland ehrenamtlich, sogar in einer Partei, der SPD. Und jetzt lassen sie uns einfach im Stich!“, schimpfte er gegenüber der „Bild“. „Sie müssen uns helfen, aus diesem Kalifat rauszukommen.“
„Das sind alles Analphabeten“
Geholfen aber hat ihm seine Mitgliedschaft in der Partei dann doch. Er musste, so Malekzada, nämlich auch drei Kontrollpunkte der Taliban passieren, um zum Flughafen von Kabul zu kommen.
An einem davon gab es Probleme. Die bewaffneten Männer stellten Fragen. Malekzada reagierte mit Chuzpe: „Ich habe gesagt, ich bin deutscher Diplomat“, sagte er. Um seine Aussage zu unterstreichen, zeigte er sein rotes SPD-Parteibuch vor. Das hätten die Taliban für etwas „Offizielles“ gehalten und ihn durchgelassen. „Das sind alles Analphabeten, dafür sind sie weltbekannt“, erläutert der 33-Jährige. Letztlich habe ihn sein Parteibuch „das Leben gerettet“.
Wenig später dann kam die erlösende Nachricht: Auch die junge Frau erhielt nun doch ein Visum für Deutschland. Ob das Paar mittlerweile auf dem Weg ist, ist aber noch unklar: Der „Hessenschau“ sagte der Kasseler noch am Donnerstag, dass er weiterhin in Afghanistan feststecke.