Panorama

Aber ohne Geschlechtsverkehr Berlin erlaubt wieder Bordellbesuche

In Berlin fährt der Bordellbetrieb langsam wieder hoch.

In Berlin fährt der Bordellbetrieb langsam wieder hoch.

(Foto: Andreas Arnold/dpa/Illustration)

Seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Lockdown im März ist Prostitution deutschlandweit verboten. In Berlin nun aber werden die Vorschriften gelockert. Ab Samstag können Bordelle in der Hauptstadt wieder Kunden empfangen, allerdings ist Sex vorerst noch untersagt.

Während Anbieter anderer "körpernaher Dienstleistungen" wie Kosmetikstudios und Friseure längst wieder unter Auflagen geöffnet haben, befinden sich Bordelle nach wie vor im Corona-Lockdown. Das soll sich am Samstag zumindest in Berlin schon einmal ändern. Dort ist Prostitution dann nämlich wieder erlaubt - jedoch ohne Geschlechtsverkehr.

Im Hinblick auf die "häufig sehr prekäre Situation" der Sexarbeitenden erscheine es geboten, auch für diesen Bereich über Lockerungsmaßnahmen nachzudenken, die ein legales Arbeiten ermöglichten, erklärte der Senat heute. Ab September sollen auch sexuelle Dienstleistungen mit Geschlechtsverkehr unter strengen Auflagen wieder zulässig sein.

Gefahr wirtschaftlicher Notlagen

Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die Betroffenen "aufgrund wirtschaftlicher Notlagen in Abhängigkeitsverhältnisse" gerieten und heimlich ihrer Tätigkeit nachgingen, erklärte der Senat weiter. Bislang waren sexuelle Dienstleistungen mit Körperkontakt wegen der Corona-Infektionsgefahr verboten.

In Deutschland waren Ende vergangenen Jahres rund 40.400 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) gemeldet. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach der dritten jährlichen Erhebung der Prostituiertenzahlen mit. Demnach zählten die Behörden 2170 gesetzlich lizenzierte Prostitutionsgewerbe. Nach dem Gesetz illegale Prostitution werde in der Statistik nicht erfasst, betonte das Amt.

Erst am vergangenen Wochenende hatten in Hamburg Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber auf St. Pauli zum wiederholten Mal für eine Wiederzulassung der Prostitution demonstriert. "Lieber legal und kontrolliert - als illegal und unkontrolliert", forderten sie und appellierten an Bürgermeister Peter Tschentscher, das Prostitutionsgewerbe auch in der Hansestadt aus dem Corona-Lockdown zu entlassen.

Quelle: ntv.de, nan/AFP

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