Zum Inhalt springen

Afrikanische Schweinepest Sachsen baut Wildschwein-Zaun an polnischer Grenze

Zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest baut nach Brandenburg nun auch Sachsen einen Zaun. Die Sozialministerin des Freistaats sprach von einer "Krise".
Wildschwein im Herbstwald

Wildschwein im Herbstwald

Foto: Lino Mirgeler / dpa

Sachsen hat entlang der polnischen Grenze mit dem Bau eines festen Zaunes begonnen, der die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest verhindern soll. Dafür waren am Mittwoch unter anderem Helfer der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerkes im Einsatz, teilte das Sozialministerium  des Freistaats mit.

Der feste Zaun um die Sperrzone, der die bisherige mobile Wildbarriere ersetzen wird, soll im Norden an den Zaun Brandenburgs anschließen und im Süden zunächst bis zur Autobahn 4 reichen. Geplant ist anschließend, den Zaun entlang des gesamten Grenzverlaufes bis nach Zittau zu verstärken.

"Ich hoffe, dass wir auch diese Krise schnell und gut in den Griff bekommen", sagte die für Verbraucherschutz zuständige Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Oberstes Ziel sei es, dass die Tierseuche nicht weiter nach Sachsen eindringe.

Der neue Schutzzaun ist etwa einen Meter hoch und soll so für Rehe und Hirsche weiterhin passierbar sein. Ein horizontaler Schutz sorgt dafür, dass er nicht von den Wildschweinen unterwühlt werden kann. Zusätzlich will die Bundeswehr den Truppenübungsplatz Oberlausitz einzäunen, der allein rund 8000 Hektar der insgesamt 13.500 Hektar großen Sperrzone umfasst.

Spürhunde sollen Kadaver finden

Sachsens Nachbarland Brandenburg verfügt seit Mittwoch über sieben eigene Suchhunde, die nach Wildschweinkadavern suchen. Die Tiere wurden zuvor als Jagdhunde eingesetzt und erhielten eine Zusatzausbildung, wie die brandenburgische Gesundheitsministerin mitteilte.

Die Afrikanische Schweinepest war im September zunächst in Brandenburg nachgewiesen worden, danach auch in Sachsen. Brandenburg verzeichnete mit Stand Mittwoch 146 Fälle bei Wildschweinen. Für Schweine verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Für Menschen ist sie ungefährlich.

In Europa tauchte die Krankheit erstmals 1978 auf Sardinien auf, konnte dort aber trotz wiederholter Ausbrüche lokal begrenzt werden. Über kontaminierte Lebensmittel nach Georgien eingeschleppt, begann sich das ASP-Virus dann 2007 in Europa auszubreiten. Von Polen aus hat es nun offenbar erneut Brandenburg erreicht.

lmd/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.